Als vor 20 Jahren Patentmotorwagen, Puffing Billy & Co. unter den Augen von 30.000 Münchnern von der Museumsinsel Richtung Theresienhöhe rollten, gab es endlich mehr Platz für Autos, Züge, Zweiräder und ein modernes Ausstellungskonzept – ein ganzes Zweigmuseum nur für die Abteilung Landverkehr! Dennoch waren nicht alle restlos begeistert. „Die einen fanden es schwierig, dass so wichtige Besuchermagnete aus dem Stammhaus abgezogen wurden“, erzählt Bettina Gundler, Leiterin des Verkehrszentrums. „Andere hatten große Vorbehalte gegen das neue Konzept.“ Denn hier werden die verschiedenen Fahrzeuggattungen nicht mehr strikt getrennt präsentiert, sondern möglichst wirklichkeitsnah in drei großen Themenausstellungen. „Unser Anliegen war es, neben dem Blick auf die Technik Zusammenhänge herzustellen und zu zeigen, wozu diese vielen Fahrzeuge uns eigentlich dienen. Auch unsere Mobilitätsbedürfnisse und die Probleme, vor die sie uns manchmal stellen, sollten in dieser Ausstellung sichtbar werden“, sagt Bettina Gundler.
Verkehrszentrums zählt mehr als zwei Millionen Besucher
Inzwischen sind die Skeptiker angesichts der Erfolgsgeschichte des Verkehrszentrums längst verstummt. Mehr als zwei Millionen Besucher wurden seit der Eröffnung der ersten Halle im Zweigmuseum am Bavariapark gezählt – Tendenz stetig steigend. Momentan hat das Verkehrszentrum so viele Gäste wie noch nie in seiner Geschichte – allein mehr als 110.000 waren es bereits in diesem Jahr. „Die bedeutenden Automobile und die Eisenbahnen sind natürlich immer noch die Stars“, sagt Bettina Gundler, „aber auch die thematische Aufstellung und unsere vielen Sonderausstellungen kommen bei den Leuten sehr gut an, wie Umfragen ergeben haben.“
Diskussionsforum für Mobilitätsthemen
Darüber hinaus hat sich das Verkehrszentrum in der Stadt als Diskussionsforum für alle Themen rund um Mobilität etabliert. Es gibt regelmäßig Vorträge und Podiumsdiskussionen mit Partnern wie Green City e. V. oder der TU München und zahlreiche weitere Veranstaltungen, bei denen die Besucher immer eingeladen sind, mitzureden über neue Verkehrskonzepte oder Technologien. „Unser Museum bietet sich als ein neutraler Ort für den Austausch über Verkehrsthemen an, der in seinen Ausstellungen oft auch passendes, historisches Hintergrundwissen liefert“, Gundler weiter.