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9-Euro-Ticket: Verlängerung vorerst nicht geplant

22.06.2022 12:25 Uhr | Lesezeit: 1 min
9-Euro-Ticket: Verlängerung vorerst nicht geplant
Was letztendlich aus dem 9-Euro-Ticket "evaluiert" wird - man darf gespannt sein.
© Foto: iStock/ThaiBW

Wer sich am in der Branche hochumstrittenen 9-Euro-Ticket erfreuen konnte, soll enttäuscht werden: Fahrgäste im ÖPNV können vorerst nicht mit einer Fortsetzung des 9-Euro-Tickets für Busse und Bahnen über August hinaus rechnen.

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Die Maßnahme sei als Reaktion auf die hohen Energiepreise zeitlich befristet angelegt, betonte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch in Berlin. Entsprechend gäbe es derzeit keine Überlegungen, das Projekt zu verlängern. Die "Ergebnisse", die durch das Ticket generiert werden, sollten aber ausgewertet, regte der Minister an. Es könnten für vereinbarte Gespräche mit den Ländern wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden - die auch zu mehr Anreizen für eine Nahverkehrsnutzung im normalen Tarifsystem führen könnten.

Die Verbraucherzentralen fordern allerdings ein Anschluss-Angebot - eben weil die Energie- und damit auch die Spritpreise so stark steigen und keine Deckelung - wie etwa gerade in Ungarn beschlossen - zu erwarten ist. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, verlautbarte gegenüber Deutschen Presse-Agentur, dass ein leicht buchbares Ticket für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr schon für einen monatlichen Preis von 29 Euro angeboten werden könne. Das wäre rund ein Euro pro Tag. "Das würde in der Preiskrise alle entlasten, insbesondere Haushalte mit wenig Geld", so Gurkmann. Außerdem würde so der "nötigen Verkehrswende" mehr Schub gegeben.

Wissing antwortete, dass er den Vorschlag zur Kenntnis genommen habe, weitere Fragen sich aber erst nach der vorgesehenen Evaluierung stellen könnten. Mit Blick auf den Ausgleich von Einnahmeausfällen durch den Bund wies der Minister darauf hin, dass die 9-Euro-Tickets außerhalb der Bedingungen der Corona-Pandemie etwas mehr als eine Milliarde Euro im Monat kosteten.

9-Euro-Ticket - Blaupause für ein "alle zahlen alles für alle"?

Unterdessen sprang Berlins Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch mit der Idee aus der Hecke, einem alten Konzept der Grünen zum Revival zu verhelfen - zumindest in Berlin - wie die Berliner Zeitung am Montag berichtete. Bei einer Diskussion in der Industrie- und Handelskammer (IHK) sagte Jarasch, dass die große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket gezeigt habe, dass "die" Menschen kostengünstig Bus und Bahn fahren wollten und entsprechend auch alle Menschen das bezahlen sollten. "Auch die, die heute nur Auto oder Rad fahren." Würden sich alle Berliner an der Finanzierung beteiligen, könnte es eine Monatskarte schon für 20 Euro geben.

Auf welchen gesellschaftlichen Weg sich Berlin damit begeben würde oder begibt, bleibt abzuwarten. Als bundesweites Konzept dürfte der Vorschlag diskussionswürdig sein.

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