Respekt, Freundlichkeit, Verantwortung und täglich gute Arbeit – Fahrgäste haben mit ihrer persönlichen Bus-Geschichte ihre Lieblingspersonen hinter dem Buslenkrad nominiert. Aus mehr als 2.300 Einsendungen die diesjährigen Gewinner ausgewählt hat eine mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft besetzte Jury.
Und das sind sie, die diesjährigen Preisträger -
Erol Disbudak von Urban-Reisen Franz Urban GmbH aus Gladbeck - Alltagsheld
mit dieser Fahrgast-Geschichte:
„… Als ich Bus gefahren bin, war ein Busfahrer namens Erol im Bus… ein älterer Herr mit einem Zopf und ganz viel Herz. Ich wollte mich eigentlich bei ihm persönlich dafür bedanken, dafür dass er die ganze Busfahrt mit dem behinderten jungen Mann über sein Leben gesprochen hat, ihm zugehört hat … und mit ihm zusammen gelacht hat, habe mich aber leider nicht getraut dies zu tun. Aber jetzt, DANKE Erol, dass du ein so toller Mensch bist. Und du bist MEIN LIEBLINGS BUSFAHRER geworden…“
Martin Jaksch, Regionalbus Ostbayern GmbH aus Regensburg - Alltagsheld
mit dieser Fahrgast-Geschichte:
„Dazu reicht dieser Platz gar nicht aus. Unser Busfahrer hat ein Herz für seine mitfahrenden Kindern. Sieht, wenn es jemandem nicht gut geht, und nimmt die Anliegen seiner Schützlinge ernst- und das jeden Tag. … Meine Kinder fahren nicht täglich mit dem Bus, er hat sich die Mühe gemacht, nachzufragen, wann die Kinder da sind, dass sie nicht aus irgendeinem Grund vergessen werden. Die Kinder freuen sich immer auf die Fahrt mit ihm und sitzen dann ganz vorne (obwohl hinten sitzen cooler wäre). Unser Busfahrer ist Berufskraftfahrer mit 3 Millionen gefahrenen Kilometern und er fährt jetzt statt Gütern unsere Kinder, weil sie ihm am Herzen liegen. Ich schreibe das für meine Mädchen, 12 und 14 Jahre alt, deren Lieblingsbusfahrer so eine Auszeichnung von Herzen verdient hätte.“
Sandor Mundi, Omnibus Neumeyr GmbH & Co. KG aus Moorenweis - Alltagsheld
mit dieser Fahrgast-Geschichte: „Die Bushaltestelle, an der meine Tochter (7 Jahre, 1.Klasse) auf dem Rückweg von der Schule mit dem Linienbus aussteigen muss, ist gefährlich. Es handelt sich nur um eine Überquerungshilfe, an der kein Schulweghelfer steht. Zudem fahren viele Autofahrer, während der Bus anhält, auf der Gegenfahrspur an der Verkehrsinsel vorbei, um den Bus zu überholen. Meine Tochter war am Anfang des Schuljahres ziemlich verunsichert, diese Straße alleine zu überqueren. Der Busfahrer, mit dem meine Tochter fast täglich fährt, hat dies schnell erkannt und begleitet sie trotz Zeitdruck, um den Fahrplan einzuhalten, öfter über die Straße, damit sie den Heimweg sicher fortsetzen kann. Sie freut sich immer, wenn ihr "Busfahrer Nr. 1" fährt und fühlt sich auf dem Heimweg mit ihm richtig wohl. Vielen Dank, dass es so nette und aufmerksame Fahrer gibt!“
Neben den drei „Alltagshelden“ gab es auch einen Sonderpreis für eine außergewöhnliche Leistung. Und der ging an diese Busfahrerin:
Hülya Görel, WSW mobil GmbH aus Wuppertal
mit dieser Fahrgast-Geschichte:
„… An jenem Tag ist zwischen 9 und 10 Uhr am Morgen… in einem der Busse, der zur Uni fuhr, eine Schlägerei ausgebrochen. Diese ging von einem aggressiven Fahrgast aus, der unschuldige Fahrgäste belästigt hatte. Die Busfahrerin hat allerdings sehr gut reagiert und … gehalten, um die Polizei zu rufen. Sie hat die Türen des Busses geschlossen, damit der Verursacher nicht flüchten konnte. Die Busfahrerin hat die Situation sehr schnell sehr gut eingeschätzt und verdient für ihren überlegten Einsatz ein großes Dankeschön."
Der Sonderpreis Schülerverkehr ging an
Uwe Blaich, Volz-Reisen in Calw
Auch die jungen Fahrgäste im Schülerverkehr waren aufgerufen, ihre Geschichte einzureichen. Der Bohnenberger Grundschule Altburg in Calw im Schwarzwald genügte das nicht: Sie sendete klassen- und stufenübergreifend gemalte Bilder mit lobenden Botschaften für ihren Schulbusfahrer ein. Diese spontane Aktion würdigte die Jury dahingehend, dass ein eigener Sonderpreis ausgelobt wurde.
„Da unser Schulhaus momentan generalsaniert wird, sind wir während der Zeit der Generalsanierung in einem Schulgebäude im Nachbarort untergebracht. Der Schulträger hat für den Transport der Kinder einen Shuttlebus zur Verfügung gestellt. …Er fährt unsere Kinder täglich am Morgen und mittags (zu drei verschiedenen Zeiten) vom Wohnort zum Schulort bzw. wieder zurück und ist seit der allerersten Fahrt der erklärte Liebling unserer Kinder! Daher haben alle Kleinen in unserer Schule mit Unterstützung aller Großen, die genauso begeistert sind von unserem Shuttle-Busfahrer, ihre Busgeschichten aufgeschrieben. …“
Der Wettbewerb wird gemeinsam vom Fahrgastverband Pro Bahn, der DB Regio, dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) initiiert, um den engagierten Einsatz der vielen Busfahrerinnen und Busfahrer in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Marc