Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen den öffentlichen Nahverkehr sind die angeblich hohen Preise. Tatsächlich sind aber viele Tickets seit 2015 nur unterdurchschnittlich teurer geworden, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag, 23. Mai, berichtete. Allerdings lagen reine Bahnfahrten im Nahverkehr mit einer Teuerung von 19 Prozent über der allgemeinen Preissteigerung von 16,2 Prozent, wie aus den Zahlen hervorgeht.
Geringere Preissteigerungen gab es hingegen für Verbundtickets, mit denen Busse, Bahnen und Regionalzüge kombiniert genutzt werden können. Einzel- und Tageskarten wurden hier in dem genannten Zeitraum 14,4 Prozent teurer, Monatskarten stiegen um 12,9 Prozent im Preis.
Im April dieses Jahres waren die Unterschiede wegen der stark gestiegenen Energiepreise noch deutlicher: Diese trieben die Verbraucherpreise auf eine Inflationsrate von 7,4 Prozent, während die ÖPNV-Tickets nur zwischen 1,7 und 2,6 Prozent teurer waren als ein Jahr zuvor. Im Schnitt gaben die Haushalte im Jahr 2020 monatlich 24 Euro für Fahrkarten aus - deutlich weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 33 Euro.