Die Gewerkschaft Verdi hat die Verhandlungen im Tarifkonflikt des privaten Omnibusgewerbes für gescheitert erklärt. Nach jetzigem Stand seien weitere Ausstände der Busfahrer wahrscheinlich, und zwar längere als bisher, sagte Verdi-Sprecher Christian Umlauf. Ob es dazu komme, entscheide sich bis Mitte März – dann ist das Ergebnis der Urabstimmung in der Gewerkschaft zu erwarten.
„Ein Angebot von 2,45 Prozent und dessen Nachbesserung um weitere 0,05 Prozent ist an Dreistigkeit und Hohn kaum zu überbiete“, sagte Verdi Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider zu den jüngsten Verhandlungen mit der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV). Die Gewerkschaft fordert in dem Tarifkonflikt monatlich 500 Euro mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro für die Beschäftigten. „Wir wollen den Ausgleich der Inflation – das tut in den Geldbeuteln weh“, sagte Umlauf. In den vergangenen Jahren habe es bei den Beschäftigten einen hohen Kaufkraftverlust gegeben.
„Bei ÖPNV-Fahrern sind uns die Hände gebunden“, sagte derweil VAV-Geschäftsführer Heiko Nagel am Freitag. So seien im privaten Omnibusgewerbe teils auf zehn Jahre Verträge mit Kommunen abgeschlossen worden, die maximale Lohnsteigerungen von im Schnitt 2,5 Prozent im Jahr beinhalten.
Seitens der rheinland-pfälzischen Landesregierung fordert die Arbeitgeberseite die Einführung eines ÖPNV-Index. Dieser würde Arbeitgebern einen flexibleren Ausgleich von Personalkosten durch Zuschüsse aus öffentlicher Hand bieten. Die Einführung eines solchen Index hatte das Verkehrsministerium 2020 bereits angekündigt.