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SEV: Gewerkschaft fürchtet Busfahrermangel

26.09.2023 15:27 Uhr | Lesezeit: 3 min
MAN-Bus__Schienenersatzverkehr_SEV
Die EVG sieht in der Bereitstellung der Schienenersatzverkehr eine enorme Herausforderung
© Foto: Deutsche Bahn AG/Dominik Schleuter

Wenn ab dem kommenden Jahr als Folge der Sanierung des Bahnnetzes umfangreiche Schienenersatzverkehre eingerichtet werden müssen, könnte dies am Mangel an Busfahrern scheitern, fürchtet die Bahn-Gewerkschaft EVG.

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Mit der Generalsanierung wichtiger Schienenkorridore durch die Deutsche Bahn müssen in den nächsten Jahren umfangreiche Schienenersatzverkehre (SEV) eingerichtet werden. Los geht es im kommenden Sommer auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Der wichtige Fernverkehrskorridor wird für rund fünf Monate vollständig gesperrt und rundum saniert. Damit die Fahrgäste trotzdem in die angrenzenden Regionen kommen, hat die Bahn rund 400 Ersatzbusse bestellt.

Der Mangel an Busfahrern ist aus Sicht der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) das zentrale Problem bei der Generalsanierung wichtiger Schienenkorridore ab 2024. „Für den Ersatzverkehr sind ausreichend Fahrzeuge bestellt“, sagte EVG-Chef Martin Burkert der Deutschen Presse-Agentur. „Doch was das Personal angeht, ist die Situation ungemein schwieriger.“

Die EVG bezweifelt, dass bei der Sanierung der Riedbahn und der folgenden Korridorsanierungen ausreichend Fahrerinnen und Fahrer für einen angemessenen SEV zur Verfügung stehen. „Da geht es nicht nur um Gehaltsfragen, sondern auch um die Arbeitsbedingungen“, betonte Burkert. „Das ist eine enorme Herausforderung, die bewältigt werden muss, nicht nur für ein Jahr, sondern jedes Jahr bis mindestens 2030.“ Bis dahin will die Bahn knapp 40 weitere Schienenkorridore generalsanieren. Nach der Riedbahn sind im Jahr 2025 die Strecken Berlin-Hamburg und Emmerich-Oberhausen dran. Der Bund hat zugesagt, die Sanierungsvorhaben bis 2027 mit zusätzlich rund 40 Milliarden Euro zu finanzieren.

Ab dem kommenden Jahr soll die Bahninfrastruktur, die derzeit von der Bahn-Tochter DB Netz betrieben wird, in eine neue, dem Gemeinwohl verpflichtete Infrastrukturgesellschaft überführt werden. Das InfraGo genannte Unternehmen bleibt dabei unter dem Dach der Deutschen Bahn. Der Bund soll indes weiterreichende Aufsichts- und Kontrollmöglichkeiten erhalten. Damit soll das neue Unternehmen vom Gewinndruck befreit werden. Kritikern geht dieser Schritt nicht weit genug. Insbesondere die Grünen und auch die Union haben eine Zerschlagung des Konzerns und eine vollständige Trennung zwischen der Infrastruktur und dem Betrieb gefordert. Die EVG hatte sich stets gegen einen solchen Schritt ausgesprochen.

„Die InfraGo ist der Kompromiss, um die Zerschlagung der Deutschen Bahn zu verhindern“, sagte Burkert. „Für uns ist entscheidend, dass die Arbeitnehmerinteressen gewahrt werden und die zugesicherte Finanzierung für die Generalsanierung auch kommt.“

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