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Studie: ÖPNV klarer Verlierer der Pandemie

27.06.2022 12:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Studie: ÖPNV klarer Verlierer der Pandemie
Prof. Dr. Tobias Hagen (2.v.l.) erhält den Publikationspreis der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung; mit Astrid Schulte, Stiftungsvorsitzende (l.), Petra Rossbrey, Vorsitzende des Fördervereins der Frankfurt UAS e.V. (2.v.r.), Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS (r.)
© Foto: Frankfurt UAS/Benedikt Bieber

Studie zeigt, dass der ÖPNV im Zuge der Pandemie nur verloren hat - und dieser Verlust wahrscheinlich bestehen bleiben wird.

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Ein Aufsatz über die Effekte der Pandemie auf Mobilität und Verkehrsmittelwahl hat den Publikationspreis 2021/2022 der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung gewonnen.

Der Aufsatz ging verschiedenen Fragestellungen nach, darunter:

  • - Wie hat sich der Arbeits- und der Bildungssektor durch die Pandemie verändert?
  • - Welche Auswirkungen hat dies auf die Mobilität?
  • - Weshalb hat der ohnehin geschwächte stationäre Handel durch die Pandemie starke Umsatzeinbußen eingefahren?
  • - Wieso geht der Einkaufsverkehr auch in Zukunft weiter zurück?

Verfasser ist Dr. Tobias Hagen, Professor für Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden am Fachbereich Wirtschaft und Recht und Teil des Direktoriums des Research Lab for Urban Transport (ReLUT). Der Aufsatz basiert auf einem von Hagen geleiteten Forschungsprojekt, in dem die Folgen der Covid-19-Pandemie für das Mobilitätsverhalten, den Lieferverkehr und die Verkehrsmittelwahl analysiert wurden.

Inhalte der Studie

Covid-19 hat zahlreiche neue Verhaltensweisen und Angewohnheiten begründet, die bestehen bleiben werden, so der Tenor der Studie. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Öffentliche Personennahverkehr der klare Verlierer der Pandemie ist, während das Fahrradfahren boomt und die Pkw-Nachfrage stagniert. Die Befragungsdaten aus dem Sommer 2021 weisen darauf hin, dass Menschen, die vor der Pandemie regelmäßig den ÖPNV nutzten, eine höhere Impfbereitschaft aufwiesen. Doch trotz der so individuell gewonnenen höheren Sicherheit vor schweren Krankheitsverläufen, kehrten sie nicht oder nur teils zu alten Nutzungsgewohnheiten zurück. Die Furcht vor Infektionen kann also den Rückgang der Passagierzahlen nicht allein erklären. Wichtig für den ÖPNV wird laut Hagen in Zukunft eine an regelmäßiges Homeoffice angepasste Tarifgestaltung, um Fahrgäste zurückzugewinnen. Der stationäre Einzelhandel leide ebenfalls unter mehr Homeoffice, da Erledigungen am Rande der Arbeitszeit wegfallen und so der Internethandel noch attraktiver wurde und wohl auch bleiben wird. Positiv heben Hagen und sein Team hervor, dass ein geringeres Verkehrsaufkommen, Anwohner in Städten entlasten und zu einer nachhaltigen Verkehrswende beitragen kann.

„Mit Tobias Hagen zeichnet die Stiftung einmal mehr einen Forscher aus, der sich mit Themen befasst, die uns alle angehen, bewegen und eine große Relevanz haben“, so Astrid Schulte, Vorsitzende der Frankfurter Stiftung für Forschung und Bildung. „Diese für die Zukunft wichtige Forschungsstudie des interdisziplinären Teams ist ein gelungenes Beispiel für das Zusammenwirken verschiedener Fachbereiche und Forschungsschwerpunkte an unserer Hochschule. Das ReLUT ist einer der Leuchttürme unserer Forschung und steht für eines unserer wichtigsten Forschungsthemen – Mobilität“, betont Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt UAS. Es sei dem Forscherteam um Tobias Hagen vortrefflich gelungen, die Studie einer breiten Leserschaft verständlich und übersichtlich näherzubringen. Auch die Aktualität des Themas sowie der Mehrwert für die Forschung überzeugte die Jury aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft. Dotiert ist der Publikationspreis mit 1.000 Euro.

Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden.

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KOMMENTARE


Michaela Lynes

01.07.2022 - 10:02 Uhr

Ja, der ÖPNV hat verloren in der Pandemie. Sicherlich trägt das Homeoffice dazu bei. Doch das ist nicht der einzige Grund. Unsere Firma hat über YouGov eine Umfrage erstellt über das Bedürfnis der Fahrgäste bzgl. Luftreinheit (frei von Viren, Bakterien, Feinstaub, Gerüchen...), Hygiene, eigene Empfindlichkeit, was Hygiene im ÖPNV betrifft und der allgemeinen Luftqualität im ÖPNV. Das Ergebnis war absolut eindeutig. Fahrgäste benötigen mehr, also das, was geboten wird. Und sie wünschen sich mehr. Die Frage ist nur, ist der ÖPNV bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen? Ist er gewillt, auch in diesem Bereich neue Wege zu gehen? Sich neuen Technologien, die bereits bestens erforscht sind zu öffnen? Die Ionisationstechnologie ist eine dieser Techniken. Luft wird durch Ionisation mit Positiv- und Negativsauerstoffionen so aufbereitet, dass Waldluft entsteht - nicht mit überdecken durch Duftstoffe, sondern mit Aufbereitung der Luft. Dass dies möglich ist, wusste schon Einstein. Er hat es mit seiner Ionisationtheorie erkannt. Wir haben uns der Entwicklung dieser Methode gewidmet und diese für Busse einsetzbar gemacht. Das 9€-Ticket ist sicherlich toll, doch nicht, wenn dadurch die Menschen aufeinander gedrängt in Bussen und Bahnen stehen und so Viren und Bakterien ein leichtes Spiel haben. Es erfordert Mut, neue Wege zu gehen. Ich hoffe, der ÖPNV findet diesen Mut. Mit freundlichen Grüßen Michaela Lynes Herrmann Innovations GmbH


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