Im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) wurden im ersten Halbjahr rund 113 Millionen Fahrten unternommen. Das sind knapp fünf Millionen Fahrten und damir etwa vier Prozent weniger als im Vorjahr, das aber auch schon sehr schwer von der Coronakrise betroffen war. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 sind die Zahlen um 43 Prozent zurückgegangen. Insgesamt hat der VVS im ersten Halbjahr 2021 von den Fahrgästen rund 180 Millionen Euro eingenommen und damit 22 Millionen Euro (brutto) weniger als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang von etwa zehn Prozent.
„Nach ersten Zählungen sind seit einigen Wochen wieder rund 70 Prozent der Fahrgäste von Vor-Corona-Zeiten in den Bahnen und Bussen des VVS unterwegs. Im Ballungsraum geht es wieder aufwärts“, sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger angesichts der nun vorgelegten Halbjahresbilanz.
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit dem Vor-Krisenjahr 2019, sind die Einnahmen um rund 80 Millionen Euro oder 30 Prozent zurück gegangen. „Unseren treuen Stammkunden haben wir es zu verdanken, dass es finanziell nicht noch schlechter aussieht. Viele haben trotz verstärktem Homeoffice und Kurzarbeit ihre Abos behalten und dazu beigetragen, die Finanzlage zu stabilisieren“, führte Hachenberger weiter aus.
Deutlicher weniger Fahrgäste mit Gelegenheitsfahrten
Deutlich gingen allerdings die Fahrgastzahlen im Gelegenheitsverkehr zurück: Im ersten Halbjahr wurden weitere zwei Millionen Fahrten oder 13 Prozent weniger unternommen. Verglichen mit 2019 ist das sogar ein Rückgang um mehr als die Hälfte (52 Prozent). Das ist laut VVS innerhalb der Teilmärkte der stärkste Rückgang. Nachdem die Schulen wieder geöffnet sind, sei seit Mai beim Schüler-Abo wieder ein Aufwärtstrend zu beobachten. Im Vergleich zu 2019 sind die Fahrgastzahlen im Ausbildungsverkehr im ersten Halbjahr aber um 43 Prozent zurückgegangen.
„Neben dem Rettungsschirm von Bund und Land, der im letzten Jahr nahezu alle Einnahmeausfälle gedeckt hat, ist die Treue der Stammkunden in dieser noch nie dagewesenen Krise enorm wichtig für die Aufrechterhaltung des ÖPNV“, sagte Thomas Hachenberger. Das Hauptaugenmerk liege nun darauf, die bestehenden Kunden zu halten und dann auch Kunden neu oder wieder zu gewinnen.