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Verkehrspolitik: Verbände sehen ÖPNV an kritischem Wendepunkt

14.02.2025 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Die ÖPNV-Branche brauche endlich Planungssicherheit für einen zukunftsfähigen und attraktiven öffentlichen Verkehr, fordern die drei Verbände
© Foto: VVS

Die Leistungsfähigkeit des ÖPNV sei vielerorts durch fehlende und unsichere Finanzierung gefährdet, warnen drei Branchenverbände in einem Appell an eine künftige Bundesregierung.

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Der ÖPNV in Deutschland stehe „an einem kritischen Wendepunkt“, warnen der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) sowie der Verband der privaten Schienenpersonenverkehrsunternehmen in Deutschland Mofair in einer gemeinsamen Mitteilung. 

Eine leistungsstarke und attraktive Mobilität sei „essenziell, um langfristig Klimaschutz und gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten“, so die drei Verbände. „Doch der Zustand der Infrastruktur und die Leistungsfähigkeit von Bussen und Bahnen sind vielerorts durch fehlende und unsichere Finanzierung gefährdet“, heißt es weiter. Man richte daher „einen dringenden Appell an die nächste Bundesregierung“, so VDV, BSN und Mofair.

Für die nächste Bundesregierung sehen die Spitzenverbände des deutschen ÖPNV insbesondere in drei Bereichen klaren Handlungsbedarf:

  • Langfristiges Engagement für das Deutschlandticket: Es bedürfe einer „verlässlichen und dynamisierten Finanzierung“, um das Deutschlandticket langfristig zu sichern. Daneben müsse eine nachfrageorientierte Einnahmeaufteilung entwickelt werden.
  • Umfassende Sanierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur: Die deutsche Verkehrsinfrastruktur müsse „grundlegend saniert und erweitert werden“. Der Bund sollte eine langfristige und verbindliche Finanzierung sicherstellen, beispielsweise durch einen Verkehrsinfrastrukturfonds.
  • Infrastrukturreform: Die bundeseigene Eisenbahninfrastruktur sei im Sinne der Nutzer zu entwickeln. Der Bund muss auf die Bereitstellung und Entwicklung einer hochwertigen und zuverlässigen Schieneninfrastruktur unmittelbaren Einfluss nehmen können, klare und verbindliche Zielvorgaben machen, diese eigenständig überwachen und Finanzierung verlässlich sicherstellen.

Verlässliche Finanzierung des Deutschlandtickets und ÖPNV-Angebotsausbau

„Es wird höchste Zeit, die politischen Weichen so zu stellen, dass wir in Deutschland endlich Planungssicherheit für einen zukunftsfähigen und attraktiven öffentlichen Verkehr haben. Die Branche ist bereit, im Gegenzug für eine verlässliche, langfristige Finanzierung von Deutschlandticket, ÖPNV-Angebotsausbau und Modernisierung notwendige Strukturreformen und Optimierungen umzusetzen und so einen spürbaren eigenen Kostenbeitrag zu leisten“, sagte Ingo Wortmann, Präsident des VDV.

Die drei Verbände schlagen unter anderem folgende Reformschritte und Veränderungen in der Branche vor:

  • Optimierung der digitalen Vertriebslandschaft: Die digitale Vertriebslandschaft soll optimiert werden im Sinne eines deutlich einfacheren Zugangs der Fahrgäste zu einem gestrafften tariflichen Sortiment. Gegenüber dem Kunden werde die Vielfalt an Apps reduziert und eine leistungsfähige Anwendung, die neutral ist, eingeführt.
  • Bundesweite Standardisierung: Um den derzeit erhöhten Planungs-, Bestell- und Betriebsaufwand zu reduzieren, will die Branche Standards vereinheitlichen. Dies betrifft sowohl die Anforderungen an Schienenfahrzeuge als auch die Verfahren und Verträge bei der Vergabe von Verkehrsleistungen.
  • Neuorganisation der Branchenstrukturen: Die Organisationsstrukturen sollen deutlich schlanker und einheitlicher gestaltet werden, orientiert an den Bundesländern.
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