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Erste Wasserstoff-Erfahrungen in Münster

21.01.2021 16:37 Uhr
Erste Wasserstoff-Erfahrungen in Münster
© Foto: SWM

Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres ist bei den Stadtwerken Münster ein mit Wasserstoff angetriebener Elektrobus unterwegs.

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Für diese Art der Energieerzeugung hat sich der Stadtbusbetrieb bewußt entschieden, denn bis 2029 will man die gesamte, 100 Busse umfassende Flotte, auf elektrische Antriebe umgestellt haben. Bereits heute fahren auf der Linie 14 in Münster ausschließlich Elektrobusse, auf der Linie 11 soll dieses Ziel in diesem Jahr ebenfalls erreicht werden. Die Strategie des Energie- und Mobilitätsunternehmens sieht vor, Münster grün zu machen, sowohl was Strom, Wärme als auch Mobilität angeht.

In Sachen Wasserstoff zieht das Unternehmen nun ein erstes Fazit: "Die bisherigen Tests mit dem Bus zeigen: Wasserstoff kann ein wichtiger Träger der Verkehrs- und Energiewende werden", so Frank Gäfgen, Geschäftsführer für Mobilität bei den Stadtwerken. "Ähnlich wie bei unseren ersten Elektrobussen 2015 erkennen wir bei den Testfahrten aber auch, dass der Stadtbusbetrieb mit den häufigen Haltestellenstopps und über Kopfsteinpflaster noch eine Herausforderung für die Technik darstellt. Bei E-Bussen mit Batterie sind diese inzwischen behoben, mit unserem Test tragen wir dazu bei, dass auch die Wasserstofftechnik bei Bussen reifen kann." Was damit gemeint ist, erfuhr die OMNIBUSREVUE in einem Telefonat mit Pressesprecher Florian Adler. So kam es durchaus zu Fehlermeldungen im Bereich der Brennstoffzelle, was unter anderem mit einer ungünstigen Positionierung des Wasserdampf-Abgasrohres in der Nähe sensibler Zellen-Bauteile zusammenhing. Doch gerade durch den Einsatz im realen Betrieb können eben solche Themen schnell und praxisnah behoben werden.

Der Bus ist ein Fahrzeug, gebaut in Polen, welches bereits 2012 das Licht der Welt erblickte und in seinen ersten Betriebsjahren mit einem Gasmotor unterwegs war. Die Stadtwerke Münster setzen bei der Elektrifizierung der Busflotte auf eine Mischung zwischen Bussen mit Batterie, die auf kürzeren Linien fahren und Ökostrom nachtanken, und solchen mit Wasserstofftank und Brennstoffzelle, die auch längere Strecken schaffen. Die Testfahrten zeigen: Die Reichweite des Busses liegt wie avisiert bei über 350 Kilometern pro Tankladung, das entspricht der eines Dieselbusses.

Bei der Betankung des Busses arbeitet das kommunale Unternehmen mit der Westfalen Gruppe zusammen, die bereits seit 2016 eine öffentliche Wasserstofftankstelle nahe der A1 in Münster-Amelsbüren betreibt. Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe erklärte: "Die derzeitige Auslastung ist noch gering, da es bislang leider zu wenig Wasserstoffautos auf dem Markt gibt. Umso mehr freuen wir uns, dass die Stadtwerke jetzt auch im Nahverkehr mit uns gemeinsam den Wandel zu mehr Klimaneutralität gestalten. Der erste Wasserstoffbus in Münster ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung." Kleiner Haken an der Sache: Die Wasserstofftankstelle befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe des Betriebshofes, gut 15 Kilometer sind zurückzulegen. Bei den Stadtwerken gibt man sich jedoch offen für einen Tankstellenstandort auf oder am Betriebshof, sollten mehrere Wasserstoffbusse künftig hier verkehren. Dazu gibt es auch Grund, denn drei weitere Wasserstoffbusse haben die Stadtwerke bereits bestellt, bisher aber noch nicht erhalten. Das soll sich zum Jahreswechsel 2021/2022 ändern, dafür haben sich die Stadtwerke mit dem Oldenburger Unternehmen Buses4Future zusammengetan, das unter anderem Erfahrungen aus dem niederländischen Markt mitbringt. Durch die Kooperation erhält das Start-up auch die Möglichkeit, den Markthochlauf der Brennstoffzellentechnik im realen Stadtbusbetrieb erproben zu können.

Die OMNIBUSREVUE bleibt dran am Wasserstoffbus aus Münster und wird in Kürze einen ausführlicheren Bericht über das Fahrzeug veröffentlichen.

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