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Oldtimer: Buskomfort bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974

10.11.2022 14:27 Uhr | Lesezeit: 5 min
Oldtimer: Buskomfort bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974
Der Mercedes-Benz O 302 ist im Museum ein echter Blickfang
© Foto: Daimler Truck

Derweil Bundestrainer Hansi Flick heute seinen Kader für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft bekannt geben hat, kann man bei einem Besuch im Mercedes-Benz Museum sehen, wie die Weltmeister von 1974 in ihrem Bus reisten.

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Demnächst beginnt die auch von viel Kritik begleitete FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Wie die (west-)deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Jahr 1974 zwischen den Spielen des Turniers unterwegs war, können Besucher im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart sehen, denn hier steh der Reisebus Mercedes-Benz O 302 von der Fußball-WM 1974 in Deutschland.

Der Reisebus im Raum „Collection 4: Galerie der Namen“ fällt mit seinem Logo „WM 74“, der Aufschrift „BR Deutschland“ und den aufgebrachten Landesfarben Schwarz, Rot und Gold auf. Dieses Modell war der Bus der Mannschaft während der Fußballweltmeisterschaft vor 48 Jahren. Das Turnier fand vom 13. Juni bis 7. Juli 1974 in Westdeutschland und Westberlin statt. Sechzehn Nationen nahmen teil, und allen stand für sämtliche Fahrten jeweils ein O 302 zur Verfügung, mit den Landesnamen und -farben versehen. Oben auf dem Dach flattern außerdem Fähnchen der jeweiligen Mannschaft im Wind.

Eindruck vom Buskomfort der 1970er-Jahre

Die Türen des WM-Busses stehen Museumsbesuchern immer offen. Ein Gang durch den Bus gleicht einer Zeitreise zum Buskomfort der 1970er-Jahre. Farbenfroh leuchtet der rot-orange Sitzbezugstoff. Oben an jedem Fauteuil ist ein Kopfstützenschoner angebracht. Zur Individualausstattung gehören außerdem Aschenbecher an jedem Sitz, ein bordeigenes WC und sogar eine Zapfanlage für – ja, die Zeiten waren damals auch für Profi-Fußballer noch andere – frischgezapftes Bier. Bier und Rauchen war damals auch für Leistungssportler noch erlaubt und scheint dem Team auf dem Weg zum WM-Titel nur bedingt geschadet zu haben.

Überliefert ist, dass jeder Spieler seinen festen Sitzplatz hatte und sicherlich ertönte des Öfteren aus dem Stereokassettenradio von Blaupunkt das WM-Lied „Fußball ist unser Leben“. Die Spieler der A-Nationalmannschaft des Deutschen Fußballbunds (DFB) hatten das Lied höchstpersönlich vor dem Turnier im Tonstudio eingesungen. Das Lied erklingt auch, sobald die Museumsbesucher den Bus betreten.

Nach der WM ging es in den normalen Reisebetrieb

Der Omnibus O 302 wurde ab Frühjahr 1965 gebaut. Mit ihm erfüllt Mercedes-Benz hohe Ansprüche bei Geschwindigkeit sowie Federungs- und Bedienkomfort. Erstmals als Sonderausstattung erhältlich war eine Klimaanlage. Die WM-Busse von 1974 sind damit ausgestattet, die „Thermo King“-Anlage ist hinten auf dem Dach untergebracht.

Bis 1976 stellt Mercedes-Benz mehr als 32.000 Exemplare des O 302 her. Die Luftfederung, zunächst eine Sonderausstattung, war ab 1971 serienmäßig an Bord. Es gab den Bus mit vier verschiedenen Reihensechszylinder-Saugdieselmotoren und einem Leistungsspektrum von 93 kW bis 176 kW (126 PS bis 240 PS). Bereits 1974 geht die Nachfolgegeneration in Produktion, der O 303.

Nach der WM wurden die Reisebusse der sechzehn Mannschaften im normalen Reisebetrieb verwendet, nun ohne die besondere Außengestaltung. Irgendwann verlieren sich ihre Spuren, auch vom O 302 der westdeutschen Kicker. Und so ist der beliebte Bus im Mercedes-Benz Museum ein detailgetreuer Nachbau – und laut Museum eines der beliebtesten Exponate dort.

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