Die Ausstattungspflicht bei Bussen gilt für alle neu zugelassenen Fahrzeuge der Klassen M1 bis M3 (Busse und Wohnmobile), außerdem für die Klassen N1 bis N3 (Lkw) sowie O3 und O4 (Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 Tonnen, darunter auch Sattelauflieger). .
Problematisch ist zum Beispiel laut Christian Koch, Unfallanalytiker und Reifenexperte bei der Sachverständigenorganisation Dekra, der richtige Fülldruck. Denn Nutzfahrzeugreifen sind wesentlich komplexer zu handhaben als ihre Pendants bei Pkw – vor allem, weil der Fülldruck je nach Beladung und Einsatzart viel stärker variiert werden muss. Hinzu kommen unterschiedliche Arten von RDKS. „Man muss sich wirklich intensiv mit dem Thema beschäftigen, um die beste Lösung einzusetzen“, sagt Koch.
Dass all das den Aufwand und die Komplexität in der Transportbranche erhöhen wird, ist aus seiner Sicht unstrittig. „Es gibt auch immer noch einige offene Fragen, die in der Reifenbranche diskutiert werden. Klar ist aber: Dieser Einsatz wird sich lohnen“, ist er überzeugt.
RDKS verhindert Reifenschäden, die häufig Ursache für Pannen- und Unfälle sind
Zum einen sind Reifenschäden gerade bei Nutzfahrzeugen die Pannenursache Nummer eins. Ein Großteil dieser Schäden könnte durch RDKS verhindert werden, indem der passende Fülldruck gefahren und ein eventueller schleichender Druckverlust erkannt wird.
„Der Ausfall eines Reifens kann nicht nur zu einer Panne führen, sondern auch zu schweren Unfällen“, sagt Koch. Auch beim Thema Nachhaltigkeit haben RDKS einen positiven Einfluss. Denn Reifen, die mit dem richtigen Fülldruck gefahren werden, halten zum einen länger und minimieren zum anderen den Kraftstoffverbrauch.
„Der Einsatz von Reifendruckkontrollsystemen ist ein wichtiger Baustein, der dazu beiträgt, dass Nutzfahrzeugreifen sicher und wirtschaftlich betrieben werden können. Der Mehraufwand wird hierdurch aus unserer Sicht in jedem Fall mehr als aufgewogen“, sagt Koch.