Das Thema Nachhaltigkeit nehme im Tourismus einen immer größeren Raum ein, so die Stellungnahmen am Mittwoch, 3. Juli, vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung.
Maximilian Hillmeier, Tourismusdirektor von Bad Hindelang, stellte das Bad Hindelanger Lebensraumkonzept „mit integrierter Tourismusstrategie“ vor. Die Marktgemeinde Bad Hindelang liegt im Naturschutzgebiet der Allgäuer Hochalpen und besteht aus sechs Dörfern mit 5200 Einwohnern. Man habe etwa eine Million Übernachtungen, der Tourismus sei also der Hauptwirtschaftszweig, so Hillmeier. Bad Hindelang hat ein sogenanntes „Lebensraumkonzept“ entwickelt, welches die Werte der Einheimischen in den Vordergrund stellt und den Tourismus darin integriert.
Bestandteil des Lebensraumkonzeptes sei auch die Besucherlenkung: Es seien Ranger und Naturscouts eingesetzt worden – mäandernde Wege würden gelenkt, damit die Wiesen nicht zertreten werden. Ganz wichtig sei das Thema Mobilität sagte Hillmeier unter Verweis darauf, dass 75 Prozent des CO2-Ausstoßes im Tourismus mit der An- und Abreise der Gäste und der Mobilität vor Ort verbunden seien. Daher gebe es mit dem Emmi-Mobil einen routen- und bedarfsorientierten On-Demand Service, mit dem Gäste und Einheimische „quasi ab der Haustür mobil sind“.
TUI reduziert Emissionen in Etappen
Die TUI mit ihren 420 Hotels, ihren 130 Flugzeugen und 17 Kreuzfahrtschiffen verfolge einen ganzheitlichen Ansatz beim Thema Nachhaltigkeit, betonte der Nachhaltigkeitsbeauftragte der TUI, Thomas Ellerbeck. Da, wo keine wirtschaftliche Entwicklung stattfinde, sei auch keine Bereitschaft vorhanden, in Umweltmaßnahmen zu investieren.
Zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und Stärkung der sozialen Auswirkungen des Tourismus setzt sich die TUI laut Ellerbeck bis 2030 das Ziel, 24 Prozent Emissionen bei den Flugzeugen, 27,5 Prozent im Kreuzfahrtgeschäft und 46,2 Prozent bei den Hotel-Emissionen einzusparen. Das sei das Etappenziel auf dem Weg zu Net-Zero Emissionen und zum Kreislaufunternehmen bis spätestens 2050.
Ellerbeck sieht übrigens keinen Gegensatz zwischen einem nachhaltigen und zugleich bezahlbaren Urlaub. Die technologische Entwicklung in Sachen Emissionseinsparung schreite viel schneller als gedacht voran und werde immer günstiger. Er gehe ohnehin davon aus, dass in Zukunft der Kunde ein Hotel nicht mehr akzeptieren werde, „was die nachhaltigen Voraussetzungen nicht erbringt“.