In Mecklenburg-Vorpommern sehen 61 Prozent der touristischen Unternehmen aufgrund der Energiekosten und der Preissteigerungen für Waren ihre wirtschaftliche Entwicklung in Gefahr, wie aus einer Umfrage des Landestourismusverbandes unter mehr als 450 Unternehmen hervorgeht. Jedes zweite Unternehmen beklagt zudem derzeit wenig (Vor-)Buchungen.
„Touristische Unternehmen wären nicht nur davon bedroht, bei einer Gasmangellage vom Netz genommen zu werden, ihnen droht gerade in der Nebensaison aufgrund hoher Energieverbräuche und zunehmenden Verzichts auf Reisen eine erhebliche Problemlage. Dies muss politisch berücksichtigt und weitestmöglich abgefedert werden. Sonst droht eine massive Krise mit starken Verlusten an Personal, Betrieben und Struktur“, mahnte Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes.
Um der Energiekrise entgegenzuwirken, ziehen laut der Umfrage 36 Prozent der Tourismusbetriebe eingeschränkte Öffnungszeiten in Betracht, 29 Prozent wollen ihr Angebot generell verknappen und jedes fünfte Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern erwägt sogar die vorübergehende Schließung des gesamten Betriebes. Sechs Prozent sehen eine Betriebsaufgabe als letzten Ausweg. Jedes zweite Unternehmen fordert wirtschaftliche Unterstützung wie die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes oder Überbrückungshilfen, 33 Prozent wünschen sich unbürokratische Genehmigungsverfahren beim Brennstoffwechsel und 14 Prozent die Tilgungsaussetzung für die Corona-Hilfskredite über den 31. Oktober hinaus.