„Die Zahlen sind nicht willkürlich gewählt, sondern verraten viel über die Art der jeweiligen Linie und ihr Einzugsgebiet“, heißt es bei der BVG.
Die erste Stelle steht demnach für die Linienart. Die 1 und die 2 bezeichnen „normale“ Linien, also solche, auf denen im Großen und Ganzen alle 10 bis 20 Minuten ein Bus abfährt. Eine 3 an der ersten Stelle bedeutet, dass es für eine solche Linie zeitliche Einschränkungen und individuelle Takte gibt. Die wenigen Linien, die an der ersten Stelle eine höhere Zahl (aktuell 6, 7 und 8) haben, fahren über die Stadtgrenzen hinaus.
Mit der zweiten Stelle wird laut BVG eine Linie örtlich zugeordnet. Die 0 stehe für Linien, die mehrere Bezirke durchqueren. Die 1 an zweiter Stelle sei für Wilmersdorf und Zehlendorf vorgesehen, die 2 für Wedding und Reinickendorf, die 3 für Spandau, die 4 für Charlottenburg und Schöneberg sowie für Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, die 5 für Pankow und Hohenschönhausen, die 6 für TreptowKöpenick, die 7 für Tempelhof und Neukölln, die 8 für Steglitz, 9 für Marzahn/Hellersdorf und Lichtenberg. Die BVG räumt ein, dass dies nur eine grobe Einordnung sei – da die wenigsten Linien nur durch einen Bezirk fahren. Mit der dritten Stelle werden jeweils die örtlichen Linien durchnummeriert (die 171 und die 179 zum Beispiel fahren beide durch Neukölln).
Mit den Buchstaben werden Besonderheiten unter den Linien gekennzeichnet. So steht „M“ für „Metro“ wie Metropole. Metrolinien sind täglich 24 Stunden in Betrieb. Das „X“ in der Liniennummer steht für Expressbus. Diese Busse stoppen nicht an jeder Haltestelle, damit die Kunden schneller ans Ziel kommen, zum Beispiel zum Flughafen. Das „N“ tragen die Nachtbusse.
Da es keine Regel ohne Ausnahme gibt, finden sich solche auch bei der BVG. Der Grund: Das Netz ist sehr groß und weit verzweigt. Ein Beispiel sei die M29, die nicht im Norden, sondern im mittleren Süden Berlins verkehrt. Diese Nummer (erst 29, später 129) sei seit vielen Jahren traditionell für diese Strecke vergeben. Auch die Linien 100, 200 und 300 wichen vom Schema ab, weil sie besonders Touristen erste Adressen seien und deshalb besonders prägnante Nummern haben sollten. Und nicht alle Nummern seien vergeben, das sei praktisch, wenn mal eine neue Linie dazukommt.
(dpa)