Der für Technikfragen zuständige Fachausschuss des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat die Forderung des Branchenverbandes nach einer nationale Beschaffungsquote bei der nationalen Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD) erneuert. Die in der CVD geforderte Anzahl sauberer Busse bei Neuanschaffungen, könne „ökologisch und ökonomisch sinnvoll nur über eine nationale Quote erreicht werden“, betonte der Ausschuss. Die bislang vorgesehene Umsetzung in jedem einzelnen Beschaffungsvorgang würde hingegen ein „Übermaß an Kosten und Bürokratie“ nach sich ziehen, warnte der Ausschuss.
Ergänzend regte der Ausschuss die Änderung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung an: Mit dieser werde die Nutzbarmachung von synthetischen Kraftstoffen für die Erfüllung der CVD-Vorgaben derzeit verhindert, obwohl dies auf europäischer Ebene ausdrücklich vorgesehen sei. Aufgrund der begrenzten Reichweiten batterieelektrischer Antriebe im Bussektor sei es insbesondere im ländlichen Raum absolut notwendig, bei der Umstellung auf saubere Fahrzeuge auch Alternativen zum E-Bus zu ermöglichen. Dies werde in Deutschland derzeit verpasst.
bdo-Technikausschuss warnt vor Fehlentwicklungen
„Bei den bevorstehenden Umwälzungen ist es dringend geboten, dass wir mit technischem Sachverstand und einem Höchstmaß an Effizienz vorgehen“, sagte der Vorsitzende des bdo-Ausschusses für Technik, Sicherheit und Umwelt, Rainer Mühlhause. Mit Blick auf die nationale Umsetzung der CVD drohe dies „leider nicht der Fall zu sein“. Man sehe hier derzeit „konkrete Hürden, die einer klugen Veränderung im Bussektor im Weg stehen. Diese müssen schnell abgebaut werden“.
Grundsätzlich unterstrich der Technikausschuss, dass neue Vorgaben in den kommenden Jahren in den Unternehmen zu enorm hohen Investitionskosten führen werden. Damit diese überhaupt getragen und refinanziert werden könnten, solle die Geltungsdauer der Genehmigung für den Linienverkehr (§ 16 Abs. 2 PBefG) auf 15 Jahre heraufgesetzt werden.