Im Landkreis Stendal hat der Kreistag nun doch dafür gestimmt, dass das Deutschlandticket auch weiterhin in den Bussen des Linienverkehrs im Kreis gültig sein soll. Die vor rund zwei Wochen gefällte Entscheidung des Kreises aus dem Deutschlandticket auszusteigen, hatte bundeweit für Diskussionen gesorgt.
Als Grund für den Ausstieg hatte der Kreistag die auf den Kreis entfallenden Mehrkosten angegeben, die entstehen könnten, da die Finanzierung des Tickets durch Bund und Länder nicht langfristig geklärt ist. Von der Entscheidung wären die sechs Buslinien in der Stadt Stendal sowie 35 Linien im Landkreis betroffen gewesen. Nun erfolgte im Rahmen einer Sondersitzung am Mittwochabend, 20. Dezember, also die Kehrtwende.
Laut einem Bericht des Senders MDR hat im Kreistag eine Mehrheit von 30 Mitglieder für den Verbleib im Deutschlandticket gestimmt, es gab vier Gegenstimmen und neun Enthaltungen. Landrat Patrick Puhlmann hatte die Sondersitzung anberaumt. Laut MDR hatte er vorgeschlagen, dass der Landkreis rund 41.000 Euro zuschießt, um das Deutschlandticket zumindest bis Ende April 2024 zu sichern. Danach müsse es ein durchfinanziertes Konzept von Bund und Land geben, so die Kreisverwaltung.
„Das ist eine gute Nachricht“, zitiert der MDR Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP). Das Deutschlandticket behalte nun überall im Land seine Gültigkeit, was „letztlich einer seiner größten Vorteile“ sei, so die Ministerin weiter.
In der vergangenen Woche hatte das Ministerium von Hüskens angekündigt, das Land werde den Buslinienverkehr in Sachsen-Anhalt mit zusätzlichen zehn Millionen Euro im kommenden Jahr unterstützen. Laut Landrat Puhlmann sollen „davon 450.000 Euro für den Landkreis Stendal vorgesehen“ sein, berichtet der MDR.