Studie: Busverkehr verdoppeln, um die Klimaziele zu erreichen

18.09.2025 15:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der Busverkehr müsste laut UBA verdoppelt werden, um die Klimaziele im Verkehrssektor bis 2045 zu erreichen
© Foto: NVV

Laut einer Studie des Umweltbundesamt müsste der ÖPNV massiv ausgebaut werden, wenn man die Klimaziele erreichen will. So müsste der Busverkehr verdoppelt werden.

Der beste Anreiz, damit mehr Menschen das eigene Auto stehen lassen, sei „ein flächendeckend gut ausgebauter und verlässlicher Nahverkehr“, so das Umweltbundesamt (UBA). Das bedeute, dass „auch auf dem Land 95 Prozent der Menschen in Deutschland in einem Umkreis von 500 Metern mindestens einmal pro Stunde Anbindung an Bus oder Bahn haben sollten“. Wo der herkömmliche ÖPNV – wie in manchen ländlichen Regionen – an seine Grenzen stößt, könnten flexible Modelle wie Rufbusse das Angebot ergänzen.

UBA: Mehr Busse und Bahnen nötig

Eine aktuelle Studie im Auftrag des UBA zeigt nun, dass „der Busverkehr verdoppelt werden und der Schienenverkehr um die Hälfte wachsen müsste, um die Klimaziele im Verkehrssektor bis 2045 zu erreichen“, schreibt das Umweltbundesamt. Allerdings brauche es dafür mehr als neue Busse und Bahnen: Benötigt werden eine verlässliche und langfristige Finanzierung des Betriebs des öffentlichen Verkehrs, um verlässliche Takte und bedarfsgerechte Verbindungen sicherzustellen, insbesondere zwischen Städten und ihrem Umland.

Flächendeckende Bedien- und Erreichbarkeitsstandards

Damit dieser Ausbau gelingt, empfiehlt das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠), im geplanten „Modernisierungspakt Nahverkehr“ flächendeckende Bedien- und Erreichbarkeitsstandards zwischen Bund, Ländern und Kommunen festzulegen. Zusätzlich zu den zu erwartenden Mitteln der öffentlichen Hand, die im Jahr 2030 voraussichtlich bei rund 22 Milliarden Euro, 2035 bei 24,3 Milliarden Euro und 2045 bei 29,3 Milliarden Euro liegen, würden für den Ausbau des ÖPNV-Angebots einschließlich Lohn- und Kostensteigerungen sowie einer Modernisierung des Fuhrparks im Jahr 2030 rund 6,7 Milliarden Euro, 2035 14,4 Milliarden Euro und im Jahr 2045 36,9 Milliarden Euro zusätzlich erforderlich sein.

Einnahmeausfälle durch das Deutschlandticket

Das Deutschlandticket habe sich als einfaches und attraktives Tarifmodell etabliert, so das UBA. Es sollte daher verstetigt werden. Allerdings bringe es in seiner bisherigen Form erhebliche Einnahmeausfälle für die öffentliche Hand mit sich, so das UBA weiter, das dann empfiehlt: „Durch einen gezielten Ausbau des Angebots, insbesondere in ländlichen Regionen und im Umland von Städten, könnten neue Nutzergruppen gewonnen und damit auch zusätzliche Einnahmen erzielt werden.“ Dennoch bleibe eine Finanzierungslücke, die dauerhaft durch öffentliche Mittel ausgeglichen werden müsse. Die Studie schlägt deshalb unter anderem vor, die Finanzierung des Nahverkehrs „durch Beiträge von jenen zu erweitern, die besonders von einem guten ÖPNV profitieren“. Als Beispiel wird ein verpflichtender Arbeitgeberbeitrag angeführt.

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