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Verdi: Bundesweite Streikwelle hat begonnen

26.02.2024 09:56 Uhr | Lesezeit: 3 min
ver.di, Bus-Depot, Essen, Februar 2024, Streik
Verdi wird am 1. März in allen Bundesländern außer Bayern den öffentlichen Personennahverkehr bestreiken
© Foto: picture alliance/NurPhoto/Ying Tang

Im öffentlichen Nahverkehr hat eine bundesweite Warnstreikwoche begonnen. In ganz Deutschland werden von Montag bis Samstag immer wieder Busse in den Depots bleiben, eine Ausnahme bildet Bayern. Hauptstreiktag ist am 1. März.

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Verdi hat für diese Woche bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr aufgerufen. Es sind Arbeitskämpfe regional an unterschiedlichen Tagen geplant, mit dem 1. März als Hauptstreiktag. Die Warnstreiks am 1. März sollen bundesweit mit zahlreichen Klimademonstrationen zusammenfallen, die von Fridays For Future (FFF) organisiert werden. Bayern ist als einziges Bundesland nicht betroffen. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern, in Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt. Dadurch kann dort nicht gestreikt werden.

Verhandelt wird zwar in allen Bundesländern gleichzeitig, die Forderungen unterscheiden sich aber. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Die Aktion ist der zweite bundesweit koordinierte Arbeitskampf im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in diesem Jahr. Mit dem koordinierten Vorgehen soll der Druck auf sämtliche Arbeitgeber, mit denen derzeit verhandelt wird, erhöht werden. 

Niedersachsen: Verhandlungstermin abgesagt

Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) reagierte mit Unverständnis und sagte die für den kommenden Montag geplante vierte Verhandlungsrunde mit Verdi ab. Der Streikaufruf mitten in der laufenden Verhandlung mache deutlich, dass Verdi nicht gewillt sei, ernsthafte Verhandlungen zu führen, erklärte KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast.

"Die Streiks nerven bestimmt, aber sie sind notwendig", sagte Marian Drews, Verdi-Verhandlungsführer in Niedersachsen, laut Mitteilung. Auch bei der jüngsten Runde am Donnerstag habe es keine Fortschritte gegeben. Das dort vorgelegte Angebot bezeichnete er als unzureichend. "Die viel zu kleinen Schritte des Arbeitgebers zwingen uns, noch einmal zu streiken."

BVG: "völlig unverhältnismäßig"

In Berlin gab es am Montag ebenfalls Einschränkungen beim Verkehr mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Grund ist hier ein Warnstreik drei anderer Gewerkschaften. Den Streikaufruf von NahVG, GKL und Beamtenbund bezeichneten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) als "völlig unverhältnismäßig". Wer so kurzfristig zu einem Warnstreik aufrufe, nehme in Kauf, dass viele Menschen die Arbeitsniederlegung zum Wochenstart unvorbereitet treffen werde. Bei den bisherigen Verhandlungen seien sich die Parteien in vielen Punkten schon nahegekommen. "Wie weit der unnötige und im Sinne der Fahrgäste viel zu kurzfristige Streikaufruf die geplanten weiteren Gespräche belastet, müssen wir jetzt für uns bewerten." 

Trotz des Streikaufrufs waren am Montag, dem 26. Februar, seit Betriebsbeginn aber alle BVG-Linien im Einsatz. Der weitaus größte Teil der gelben Busse und Bahnen fuhr planmäßig. Im Busverkehr kam es auf einigen Linien zu längeren Wartezeiten als üblich. Bei der U-Bahn und bei der Straßenbahn fielen lediglich einzelne Fahrten aus. Die Leitstellen achteten darauf, dass möglichst nicht zwei Fahrten hintereinander ausfielen. Längere Wartezeiten konnten so in den meisten Fällen vermieden werden.

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