Postauto Schweiz und die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) planen eine gemeinsame Pilotanlage, an der E-Busse mit Bahnstrom geladen werden sollen. Die Ausschreibung für den Bau der Ladestationen am Bahnhof Gelterkinden ist laut Postauto für Herbst 2023 anvisiert, die Pilotanlage soll dann im Dezember 2025 zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehen. Der Kanton Basel-Landschaft als Besteller der Buslinien um Gelterkinden unterstützt das innovative Vorhaben.
Bis spätestens Ende 2040 will Postauto die Flotte von rund 2300 Fahrzeugen auf fossilfreie Antriebe umstellen. Gegenwärtig beschafft Postauto Elektrobusse, um dieses Ziel zu erreichen. Bei der Ladestrategie setzt man auf Ladestationen an Endhaltestellen und im Depot.
Hintergrund der gemeinsamen Anlage ist, dass die SBB die Restkapazitäten im Bahnstromnetz nutzen will, um elektrische Energie für den öffentlichen Straßenverkehr bereitzustellen. Das Bahnstromnetz ist für den Bahnbetrieb auf hohe Leistungen ausgelegt und müsse daher für die Ladestationen nicht ausgebaut werden, erklärten die beiden Verkehrsunternehmen.
Mit dem Pilotprojekt in Gelterkinden wolle man „die Elektrifizierung des öffentlichen Straßenverkehres möglichst günstig, effizient und schnell vorantreiben und einen Beitrag zur ‚Energiestrategie 2050‘ des Bundes leisten“, teilten Postauto und SBB in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zudem will man mit dem Pilotprojekt wichtige Erfahrungen machen. Denn diese Art der Nutzung des Bahnstromnetzes ist derzeit regulatorisch noch nicht vorgesehen. Für die Pilotanlage in Gelterkinden haben das Bundesamt für Verkehr (BAV), das Bundesamt für Energie (BFE) und die Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich (ElCom) grünes Licht gegeben.