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Luftqualität in Fahrzeugen: Studie zu Holzkohlefiltern und NO2

08.03.2023 10:13 Uhr | Lesezeit: 5 min
Luftqualität in Fahrzeugen: Studie zu Holzkohlefiltern und NO2
Berufskraftfahrer profitieren besonders von einem Holzkohlefilter im Fahrzeug, zeigt eine Studie der University of Birmingham.
© Foto: iStock/Mickis-Fotowelt

Die University of Birmingham hat eine Studie zur Wirksamkeit von preiswerten Holzkohlefiltern in Fahrzeugen veröffentlicht und angeraten, Einsatz solcher Filter vor allem dann in Erwägung zu ziehen, wenn sich Menschen längere Zeit in Fahrzeugen aufhalten – wie das bei Berufskraftfahrern der Fall sei. Eine angemessene Belüftung ist nicht zuletzt auch wichtig, um Müdigkeit zu verhindern.

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Durch Holzkohlefilter lasse sich insbesondere der Stickstoffdioxidgehalt (NO2) in Fahrzeugen senken – genau um sage und schreibe bis zu 90 Prozent im Vergleich zu den Werten außerhalb des Fahrzeugs. NO2 ist ein weit verbreiteter Luftschadstoff, der eine ganze Reihe von Krankheiten – darunter beispielsweise Asthma verschlimmern und das Risiko von Atemwegsinfektionen erhöhen kann. Verkehrsemissionen sind die Hauptquelle für NO2, heißt es in der Studie. Verkehrsteilnehmer seien in Fahrzeugen einer hohen Belastung mit NO2 ausgesetzt. Die lässt sich auch nicht dadurch verringern, dass man irgendwelche Fenster öffnet – denn draußen ist das NO2 ja auch.

Bislang werden in Fahrzeugen vorrangig Lüftungsanlagen eingesetzt, die die Luft über sogenannte Pollenfilter reinigen. Diese verhindern, dass speziell Pollen und andere winzige Partikel ins Innere des Fahrzeugs gelangen. Gase wie NO2 erfassen diese Filter aber kaum. Aktivkohlefilter hingegen sind Spezialisten und entfernen NO2 durch einen Prozess, der als „Adsorption“ bekannt ist. Dabei reagiert das NO2 mit der Kohle im Holzkohlefilter und bleibt an der Oberfläche des Filters haften.

Wie beim Pollenfilter nimmt die Wirksamkeit des Kohlefilters allerdings mit der Zeit ab, so dass er regelmäßig bei der Wartung des Fahrzeugs ausgetauscht werden muss. In Großbritannien kostet ein Holzkohlefilter aber gerade mal 10 bis 20 Pfund, sodass die Investition nicht allzu teuer zu Buche schlägt.

Ein Forschungsbericht, der die Studienergebnisse im Detail beschreibt, ist in Science of the Total Environment veröffentlicht worden. In dieser Studie untersuchten die Forscher NO2 in 10 verschiedenen Fahrzeugen unterschiedlicher Größe und Bauart (Benzin-, Diesel-, Hybrid- und Elektrofahrzeuge waren dabei). Die Messungen der Luftqualität im Inneren der Fahrzeuge wurden dabei unter verschiedenen Belüftungsbedingungen realisiert (Klimaanlage ein- oder ausgeschaltet und Fenster entweder geschlossen oder teilweise geöffnet). Jedes Fahrzeug wurde dreimal getestet, zuerst mit dem Original-Luftfilter, dann mit einem Pollenfilter und zuletzt mit dem Aktivkohlefilter.

Die Forscher stellten fest, dass die NO2-Konzentrationen im Fahrzeug bei geschlossenen Fenstern und Umluftbetrieb im Durchschnitt 1,6 Mal niedriger waren als bei geöffneten Fenstern. Beim Einbau neuer Standard-Pollenfilter zeigten sich die NO2-Konzentrationen bei geschlossenen Fenstern und Frischluft aus der Lüftungsanlage sowie bei geöffneten Fenstern nahezu unverändert. Mit eingebauten Aktivkohlefiltern waren die NO2-Konzentrationen im Fahrzeug bei geschlossenen Fenstern und Umluft im Schnitt 14,3-mal niedriger. Sogar bei Frischluftzufuhr durch die Lüftungsanlage waren die NO2-Werte 6,6-mal niedriger als bei geöffneten Fenstern. 

Professor William Bloss, Mitverfasser der Studie, sagte: „Diese Ergebnisse zeigen einen relativ einfachen Weg zur Verbesserung der Luftqualität in Fahrzeugen auf, obwohl die Hauptquelle für NO2 in unseren Städten Dieselfahrzeuge sind und eine Verringerung der Verkehrsemissionen insgesamt den größten Nutzen für die Luftqualität in der Bevölkerung bringen wird.“

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