Der Knowledge Graph sei das bisher „größte Dateninfrastrukturprojekt für die Tourismusbranche“ in Deutschland, so die Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Zentrale für Tourismus, der 16 Landesmarketingorganisationen (LMO) und der Magic Cities. Als einen „Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft des Tourismus“, bezeichnete Petra Hedorfer , Vorstandsvorsitzende der DZT das Projekt anlässlich des Launchs. Das Projekt sende auch ein „wichtiges Signal für die Innovationsstärke der Branche“.
Weitere Partner des Projekts sind laut DZT Amadeus, das German Convention Bureau sowie Vertreter der Wissenschaft. Das Projekt sei im Rahmen der Nationalen Tourismusstrategie „ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation, vor allem für die mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft in Deutschland“, betonte die Bundesregierung. Es schaffe „leistungsfähige und nachhaltige Datenstrukturen, sorgt für innovative und verantwortungsbewusste Datennutzung und dient dazu die Datenkompetenz zu erhöhen und eine neue Datenkultur zu etablieren“, schreibt die Bundesregierung weiter.
Touristische Daten aus allen 16 Bundesländern
Hinter dem Begriff „Knowledge Graph“ verbirgt sich ein offen zugänglicher Datenpool. Dort stehen aktuell allen Akteuren – globalen Vertriebsplattformen, touristischen Dienstleistern oder Startup-Unternehmen – mehr als 200.000 aktuelle Datensätze für den Abruf zur Verfügung. Darunter sind momentan 100.000 touristische Objekte, unter anderem Sehenswürdigkeiten, Touren, Events, Gastronomie, Hotels sowie weitere 100.000 Infrastrukturdaten.
Zentrale Datenbasis dafür sind touristische Daten aus allen 16 Bundesländern und ihren Plattformen. Die technische Infrastruktur ermögliche es weiteren Unternehmen und Organisationen ihre eigenen Datensammlungen über die Landestourismusorganisationen „nahtlos anzubinden, so dass der Datenbestand immer weiter wachsen wird“, so die Deutsche Tourismus Zentrale. Der Knowledge Graph biete „Daten in einer neuen und besseren Qualität an“. Das soll es gerade mittelständischen Unternehmen und Start-ups erleichtern „intelligente und kundenorientierte Services zu entwickeln und im Markt zu platzieren“.
KI zur Lenkung der Besucherströme
Der Knowledge Graph soll auch als Basis für KI-gestützte Anwendungen dienen, beispielsweise für die Steuerung von Besucherströmen. Die Deutsche Zentrale für Tourismus selbst will etwa die Daten aus dem Knowledge Graph nutzen, um ihren KI-gestützten Chatbot ‚Anja‘ auf www.germany.travel zu trainieren. Denn die Daten des Knowledge Graphen sind semantisch ausgezeichnet und damit in der Lage, die Lernfähigkeit von Sprachassistenten zu beschleunigen.
Den Knowledge Graph für eigene Anwendungen nutzen und gleichzeitig weiter mit Datensätzen aus verschiedenen Quellen zu befüllen, damit er das Reiseland Deutschland möglichst realitätsnah abbilden kann, sind laut DZT nun die wichtigsten nächsten Schritte.