In die Frühzeit der Menschheitsgeschichte geht es beispielsweise im Federseemuseum in Bad Buchau, wo Besuchergruppen selbst erleben können, was der steinzeitliche Alltag für Herausforderungen mit sich brachte: Bei der Paddelfahrt im Einbaum, beim Brotbacken über offenem Feuer und beim Speere schleudern. Jeden Sonntagnachmittag bietet das Museum ein besonderes Aktivprogramm. Tipp: eine aktuelle Sonderausstellung vermittelt noch bis 1. November die steinzeitliche Geschichte am Federsee mit hunderten Playmobilfiguren in farbenfroh drapierten Szenen.
Von der Steinzeit direkt ins Mittelalter gelangt man, wenn man mit der Gruppe nach Meßkirch, auf die Klosterbaustelle Campus Galli fährt. Vor zehn Jahren wurde in einem Waldstück bei Meßkirch die Klosterbaustelle eröffnet. Handwerker in mittelalterlicher Kleidung begannen mit dem Bau einer Klosteranlage – nach einem Plan und mit den Handwerkstechniken des 9. Jahrhunderts. Hier arbeiten Steinmetze, Zimmerleute, Töpfer und Korbflechter, die sich bei ihrer Tätigkeit gern über die Schulter schauen lassen und Antworten auf Fragen rund um den mittelalterlichen Klosterbau geben. Von April bis November ist der Campus Galli für Besucher geöffnet. Regelmäßig kann man an Aktionswochenenden, Thementagen und Führungen teilnehmen.
Klosterbau und Ritterromantik
Vom Kloster in die mittelalterliche Burg geht es dann in Schloss Waldburg in der Region nahe Ravensburg. Wer hinaufsteigt findet sich in einer Erlebniswelt wieder, die das Mittelalter auf spielerische Weise inszeniert. Bei Bad Buchau erwartet Mittelalterfreunde mit der Bachritterburg die Rekonstruktion einer Holzburg. Regelmäßig finden hier Führungen und Aktionstage statt. Ein Höhepunkt sind die „Burgbelebungen“ durch sogenannte „Living-History-Gruppen“, die das Alltagsleben im Mittelalter in stilgerechter Kleidung zeigen.
Eindrucksvoll ist auch das Hohenzollernschloss in Sigmaringen, das hier über die hier noch junge Donau ragt. Bei den Führungen geht es um die Menschen, die hinter den ehrwürdigen Mauern lebten, liebten und träumten. Lebendige Führungen finden auch im Schloss Meßkirch und im ehemaligen Deutschordensschloss Achberg statt.
Antwort auf die Frage, wie denn einst das einfache Volk lebte, gibt es im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg sowie im Oberschwäbischen Museumsdorf Kürnbach. In beiden Freilichtmuseen erleben Besucher hautnah, wie die Menschen im ländlichen Oberschwaben einst gelebt und gearbeitet haben. Originalgebäude illustrieren mit Ställen, Stuben, Kammern und Werkstätten das historische Alltagsleben der bäuerlichen Gesellschaft seit dem Mittelalter.