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Tarifkonflikt: Verdi will Lösung ohne Arbeitgeberseite

28.11.2024 10:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tarifkonflikt: Verdi will Lösung ohne Arbeitgeberseite
Verdi will eine Lösung des Tarifkonflikts ohne die Arbeitgeberseite
© Foto: iStock/ollo

In Schleswig-Holstein bestreikt Verdi seit Tagen den regionalen Busverkehr, nun hat die Gewerkschaft einen neuen Vorschlag gemacht.

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Die Gewerkschaft Verdi fordert vom Land Schleswig-Holstein und den Verkehrsträgern, die Finanzierung für den öffentlichen Personennahverkehr und die privaten Busgewerbe sicherzustellen. Scharf kritisieren die Gewerkschaftsvertreter dabei den Omnibusverband Nord (OVN).

„Erst war das Land schuld an dem Desaster, weil angeblich Landesmittel gekürzt werden, was ja nachweislich nicht stimmt; dann waren es die Kommunen, die die Inflationsausgleichsprämie nicht finanzieren wollten“, sagte die Leiterin des Verdi-Landesbezirks Nord, Susanne Schöttke. Nun wiederum seien die betrieblichen Belastungen schuld und man wolle die Zahlungen auf 36 Monate strecken, was zu Reallohnverlusten führe.

Zumindest aus Sicht von Verdi sei es an der Zeit, dass die Aufgabenträger und das Land reagierten. Dazu biete die Gewerkschaft den Trägern und dem Land an, gemeinsam einen Weg ohne den Arbeitgeberverband an. Dies könne laut Vorstellung von Verdi geschehen, indem die wenigen größeren Busunternehmen im Land sich zu einer Tarifgemeinschaft zusammenschlössen oder Haustarife gleichen Inhalts mit Verdi vereinbarten. Zudem könne der Wirtschaftsminister die Allgemeinverbindlichkeit erklären und damit einen Referenztarifvertrag schaffen, hieß es weiter.

OVN fordert Verdi zu Verhandlungen auf

Am Montag, 25. November, war eine weitere Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der OVN hatte bereits vor dem Treffen betont, dass es aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, den alten Tarifkompromiss zu halten. Die Gewerkschaft habe dann bei den Gesprächen mehrere Angebote der Arbeitgeberseite abgelehnt, so der OVN. Auch Sondierungsgespräche wurden verweigert. Trotz der bislang unsicheren Finanzierungslage habe man den Busfahrern im Land mit den Angeboten ein „starkes Signal“ senden wollen, so der OVN.

So habe man trotz der schwierigen Bedingungen an der Höhe der Lohnsteigerungen festgehalten und die Inflationsausgleichsprämie von ursprünglich 850 Euro auf 1000 Euro erhöht. Joachim Schack, Geschäftsführer des OVN fordert Verdi auf, zeitnah an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um noch in diesem Jahr einen Abschluss erzielen zu können. „Wir haben nach wie vor die Hoffnung, dass die Busfahrerinnen und Busfahrer im Land ein hohes Interesse an einer solchen Inflationsausgleichsprämie haben, die nur noch in diesem Jahr zahlbar ist“, sagte Schack.

Zum privaten Bussektor gehören die Verkehrsbetriebe der Kreise und auch die Bahntochter Autokraft. Zum OVN zählen rund 80 private Betriebe mit etwa 1700 Bussen.

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