Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) hat im Jahr 2021 seine wirtschaftliche Bilanz nur geringfügig verbessern können, wie aus der nun vorgelegten Bilanz hervorgeht. Das über viele Monate für bayerische Schulen geltende de-facto-Verbot von Klassenfahrten habe die Jugendherbergen im Freistaat abermals unter Druck gesetzt, so der Landesverband, der betonte, dass ohne staatliche Beihilfen des Bundes die Liquidität auch 2021 gefährdet gewesen wäre.
Zwar konnten 2021 wieder mehr Schulklassen als im Jahr zuvor in den 52 Häusern des Landesverbands begrüßt werden – der Rückgang im Vergleich zu 2019 belaufe sich jedoch noch immer auf 74 Prozent. Die Gesamtzahl von Übernachtungen 2021 weist einen Rückgang von knapp 60 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 auf. Verglichen mit 2020 stieg der Zahl der Übernachtungen aller Gästegruppen 2021 um etwa drei Prozent, bei Schulen um 29 Prozent. „Wir hatten uns zu Beginn des Jahres 2021 eine deutlich positivere wirtschaftliche Bilanz gewünscht und hielten diese angesichts der Verfügbarkeit eines Impfstoffs und anderer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie für realistisch. Die vierte und fünfte Corona-Welle zerstörte diese Hoffnungen“, sagte Michael Gößl, einer der beiden geschäftsführenden Vorstände des Landesverbands.
Unverzichtbare Form des außerschulischen Lernens
Klassenfahrten, die 2021 stattfinden konnten, hätten gezeigt, wie unverzichtbar und wertvoll diese Form des außerschulischen informellen Lernens ist: „Kinder und Jugendliche wünschen sich oft nichts mehr, als gemeinsam auf Reisen zu gehen, sich wieder als selbstverständlicher Teil einer Gemeinschaft zu erleben und bleibende Erlebnisse in der Natur, bei Sport und Kultur zu haben“, sagte Gößl.
Insgesamt schaue man „inzwischen positiv auf die kommenden Monate“, sagte Gößl. „Bereits Ende letzten Jahres zeichnete sich ab, dass wir für 2022 fast so viele Vorausbuchungen und Reservierungen haben wie 2019. Für 2022 und die folgenden Jahre erwarten wir eine schrittweise Rückkehr zu mehr Normalität und einem Zustand, in dem wir aus eigener wirtschaftlicher Tätigkeit lebensfähig sind“, erklärte Gößl abschließend.